Steckbrief Magnesium

Magnesium ist ein Mineralstoff, der unter anderem dafür sorgt, dass Reize von Nerven auf die Muskulatur übertragen werden. Muskelkrämpfe, Kribbeln und Taubheitsgefühl können auf einen Mangel hinweisen.

von Kirsten Bechtold
16.11.2022

Arrangement magnesiumhaltiger Lebensmittel, zum Beispiel Banane, Bohnen, Erbsen, Nüsse
© Foto: yulka3ice / Getty Images / iStock
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  • Magnesium ist am Energiestoffwechsel beteiligt und wichtig für die Muskel- und Nervenfunktion.
  • Gute Lieferanten sind Ölsamen, Nüsse, Pseudogetreide, Vollkorn und Hülsenfrüchte.
  • Der Bedarf kann über die Nahrung gedeckt werden. Chronisch-entzündliche Krankheiten können einen Mangel hervorrufen.
  • 2021 hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung die Referenzwerte für Magnesium aktualisiert: Statt empfohlener Zufuhrwerte wird jetzt ein Schätzwert angegeben.

Allgemeines

  • bestimmte Medikamente (z. B. Diuretika, Kortikoide, orale Kontrazeptiva, Metformin) können einen Mangel begünstigen.
  • starkes Schwitzen und länger anhaltender Stress können den Bedarf erhöhen.

Funktionen

  • aktiviert zahlreiche Enzyme des Energiestoffwechsels
  • wird bei der neuromuskulären Reizübertragung und der Muskelkontraktion benötigt
  • ist wichtig für die Mineralisation des Knochens

Mangelsymptome

  • Muskelkrämpfe
  • Kribbeln, Taubheitsgefühl
  • Müdigkeit
  • Funktionsstörungen der Herz- und Skelettmuskulatur
  • Muskelschwäche

Risikogruppen

  • Personen mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen

    Aktueller Podcast

  • Diabetiker
  • Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion
  • Personen mit einem Mangel an Gallensäure
  • Alkoholiker
  • Sportler 

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte für die angemessene Zufuhr
  • ab 19 Jahre (Männer): 350 mg/d
  • ab 19 Jahren (Frauen): 300 mg/d
  • Schwangere, Stillende: 300 mg/d 

Lebensmittel

  • Vollkornprodukte
  • Pseudogetreide (z. B. Chiasamen, Quinoa, Amaranth)
  • Nüsse
  • Samen (z. B. Kürbis-, Sonnenblumenkerne, Sesam-, Lein-, Mohnsamen)
  • Hülsenfrüchte (z. B. Bohnen, Erbsen, Linsen)
  • Fenchel, Pastinake
  • Bananen
  • Beerenobst
  • magnesiumreiches Wasser (mind. 50 mg Mg2+/l) 

Nahrungsergänzungsmittel

  • Supplemente sind sinnvoll, wenn der Bedarf nicht über Lebensmittel sichergestellt werden kann.
  • vom Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlene Tageshöchstmenge für Nahrungsergänzungsmittel: 250 mg
  • hohe Dosen (ab 300 mg) können bei zu rascher Aufdosierung Durchfall hervorrufen.
  • Empfehlung: Tagesmenge auf mehrere Portionen pro Tag aufteilen oder Depotpräparate nutzen.

Migräne

  • Migränepatienten haben häufig niedrige intrazelluläre Magnesiumspiegel.
  • Ob hoch dosierte Magnesiumsupplemente helfen, ist unklar.
  • Laut aktueller S1-Leitlinie ist Magnesium (2 x 300 mg/d) eine Substanz zur Prophylaxe „mit geringerer wissenschaftlicher Evidenz“.

Diabetes mellitus

  • Diabetiker, vor allem schlecht eingestellte, haben oft niedrige Magnesiumspiegel.
  • defizitbegünstigende Faktoren: Einnahme von Metformin in Kombination mit Sulfonylharnstoffen, gleichzeitige Einnahme thiazidhaltiger Antihypertonika
  • Unterversorgung verschlechtert die Glukosetoleranz.
  • Komplikationen (z. B. diabetische Retinopathie, Polyneuropathie) sind bei niedrigem Magnesiumstatus häufiger als bei guten Werten.
  • Symptome bessern sich Studien zufolge durch Supplementation.

OTC-Präparate (Beispiele)

  • Biolectra® Magnesium 243 mg forte
  • Magnesium Diasporal® 150
  • magnesium-Loges® vario 100 mg Kapseln
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