Steckbrief Vitamin E

Vitamin E schützt mehrfach ungesättigte Fettsäuren von Membranlipiden vor Oxidation und stabilisiert Gewebezellen. Typische Mangelerscheinungen betreffen daher vor allem die Membranfunktionen, den Muskelstoffwechsel und das Nervensystem.

aktualisiert am 11.09.2025

von Kirsten Bechtold
16.01.2023

Glas mit Öl und Saaten
© Foto: fcafotodigital / Getty Images / iStock
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  • Vitamin E ist fettlöslich, ein wichtiges Antioxidans und besitzt antientzündliche Eigenschaften.
  • Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten in aller Regel auch viel Vitamin E.
  • Vitamin E kann die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten verstärken.
  • Ein Mangel betrifft vor allem Membranfunktionen, den Muskelstoffwechsel und das Nervensystem.
  • Seit September 2025 gelten neue Referenzwerte.
  • Bei den Empfehlungen für eine angemessene Zufuhr wird nicht mehr zwischen Männern und Frauen unterschieden.

 Allgemeines

  • Vitamin E ist eine Sammelbezeichnung für acht natürliche Verbindungen mit unterschiedlicher Vitaminwirksamkeit.
  • Die Einnahme von mehr als 600 IE pro Tag über einen längeren Zeitraum ist nicht empfehlenswert (u. a. Absinken des Schilddrüsenhormonspiegels möglich).
  • Vitamin E in hoher Dosierung beeinflusst die Blutgerinnung und kann bei Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon, Warfarin) deren Wirkung verstärken.
  • Mangelgefahr bei eingeschränkter Fettverdauung (z. B. Leber-, Gallenerkrankungen), Pankreatitis, Mukoviszidose
  • Raucher sollten Vitamin-E-Supplemente meiden (erhöhtes Krebsrisiko).
  • erhöhtes Prostatakrebs-Risiko für Männer ab 55 Jahre bei Dosen ab 400 IE

Funktionen

  • schützt mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Linolsäure, Docosahexaensäure) in den Membranlipiden vor Oxidation
  • hemmt die Entstehung von oxidierten Low Density Lipoproteinen (LDL) im Plasma
  • wirkt antientzündlich (hemmt entzündungsfördernde Prostaglandine, Leukotriene)

Mangelsymptome

  • Durchblutungsstörungen
  • eingeschränkte Reflexe, Koordinationsfähigkeit
  • unwillkürliches Zittern
  • Muskelschwäche

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte für die Zufuhr
  • angegeben in RRR-α-Tocopherol
  • 1,0 mg RRR-α-Tocopherol entspricht 1,49 IE
  • Säuglinge bis < 4 Mo.: 3,5 mg/d
  • Säuglinge bis ab 4. Mo. - 12 Mo..: 5 mg/d
  • Kinder (ab 1 J.), Jugendliche, Erwachsene: 8 mg/d
  • Schwangere: 8 mg/d
  • Stillende: 13 mg/d

Internationale Einheit (IE)

  • wird für Medikamente und Reinsubstanzen verwendet
  • 1 IE entspricht 0,67 mg RRR-α-Tocopherol
  • Beispiel: Angabe 500 IE, entspricht 335 mg RRR-α-Tocopherol 

Lebensmittel

  • Öle (z. B. Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Rapsöl)
  • Weizenkeime
  • Schwarzwurzeln
  • Haselnüsse

Prävention

  • Gute Versorgung mit Vitamin E ist wünschenswert bei Erkrankungen, an deren Entstehung freie Radikale beteiligt sind.
  • Beispiele: Arteriosklerose, koronare Herzerkrankungen, rheumatische Erkrankungen Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Grauer Star, Makuladegeneration, atopische Dermatitis
  • Datenbasis reicht nicht für eine generelle Empfehlung zur Supplementierung.

Nahrungsergänzungsmittel

  • sinnvoll, wenn Verdauung oder Absorption gestört ist
  • Vitamin E-Status bestimmen lassen 

OTC-Präparate (Beispiele)

  • Doppelherz® Vitamin E 600 N
  • Evit® 400 Weichkapseln
  • Optovit® fortissimum 500 Kapsel

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