Steckbrief Vitamin E
aktualisiert am 11.09.2025
- Vitamin E ist fettlöslich, ein wichtiges Antioxidans und besitzt antientzündliche Eigenschaften.
- Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren enthalten in aller Regel auch viel Vitamin E.
- Vitamin E kann die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten verstärken.
- Ein Mangel betrifft vor allem Membranfunktionen, den Muskelstoffwechsel und das Nervensystem.
- Seit September 2025 gelten neue Referenzwerte.
- Bei den Empfehlungen für eine angemessene Zufuhr wird nicht mehr zwischen Männern und Frauen unterschieden.
Allgemeines
- Vitamin E ist eine Sammelbezeichnung für acht natürliche Verbindungen mit unterschiedlicher Vitaminwirksamkeit.
- Die Einnahme von mehr als 600 IE pro Tag über einen längeren Zeitraum ist nicht empfehlenswert (u. a. Absinken des Schilddrüsenhormonspiegels möglich).
- Vitamin E in hoher Dosierung beeinflusst die Blutgerinnung und kann bei Einnahme von Vitamin-K-Antagonisten (z. B. Phenprocoumon, Warfarin) deren Wirkung verstärken.
- Mangelgefahr bei eingeschränkter Fettverdauung (z. B. Leber-, Gallenerkrankungen), Pankreatitis, Mukoviszidose
- Raucher sollten Vitamin-E-Supplemente meiden (erhöhtes Krebsrisiko).
- erhöhtes Prostatakrebs-Risiko für Männer ab 55 Jahre bei Dosen ab 400 IE
Funktionen
- schützt mehrfach ungesättigte Fettsäuren (z. B. Linolsäure, Docosahexaensäure) in den Membranlipiden vor Oxidation
- hemmt die Entstehung von oxidierten Low Density Lipoproteinen (LDL) im Plasma
- wirkt antientzündlich (hemmt entzündungsfördernde Prostaglandine, Leukotriene)
Mangelsymptome
- Durchblutungsstörungen
- eingeschränkte Reflexe, Koordinationsfähigkeit
- unwillkürliches Zittern
- Muskelschwäche
D-A-CH-Referenzwerte
- Schätzwerte für die Zufuhr
- angegeben in RRR-α-Tocopherol
- 1,0 mg RRR-α-Tocopherol entspricht 1,49 IE
- Säuglinge bis < 4 Mo.: 3,5 mg/d
- Säuglinge bis ab 4. Mo. - 12 Mo..: 5 mg/d
- Kinder (ab 1 J.), Jugendliche, Erwachsene: 8 mg/d
- Schwangere: 8 mg/d
- Stillende: 13 mg/d
Internationale Einheit (IE)
- wird für Medikamente und Reinsubstanzen verwendet
- 1 IE entspricht 0,67 mg RRR-α-Tocopherol
- Beispiel: Angabe 500 IE, entspricht 335 mg RRR-α-Tocopherol
Lebensmittel
- Öle (z. B. Weizenkeim-, Sonnenblumen-, Maiskeim-, Rapsöl)
- Weizenkeime
- Schwarzwurzeln
- Haselnüsse
Prävention
- Gute Versorgung mit Vitamin E ist wünschenswert bei Erkrankungen, an deren Entstehung freie Radikale beteiligt sind.
- Beispiele: Arteriosklerose, koronare Herzerkrankungen, rheumatische Erkrankungen Hyperlipidämie, Diabetes mellitus, Grauer Star, Makuladegeneration, atopische Dermatitis
- Datenbasis reicht nicht für eine generelle Empfehlung zur Supplementierung.
Nahrungsergänzungsmittel
- sinnvoll, wenn Verdauung oder Absorption gestört ist
- Vitamin E-Status bestimmen lassen
OTC-Präparate (Beispiele)
- Doppelherz® Vitamin E 600 N
- Evit® 400 Weichkapseln
- Optovit® fortissimum 500 Kapsel