Steckbrief Vitamin K

Grüne Gemüse liefern viel Vitamin K. Eine ausreichende Versorgung ist wichtig für die Blutgerinnung und den Knochenstoffwechsel. Was Sie sonst noch über die Gruppe fettlöslicher Vitamine wissen sollten, haben wir kurz zusammengefasst.

von Kirsten Bechtold
31.03.2023

Grünes Gemüse: Brokkoli, Spinat
© Foto: porosolka / Getty Images / iStock
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  • Vitamin K bezeichnet eine Gruppe fettlöslicher Verbindungen mit Vitamin-K-Aktivität.
  • Vitamin K ist ein Kofaktor bei der Bildung von Blutgerinnungsfaktoren und der Knochenmineralisation.
  • Grünkohl, Spinat, Rosenkohl und Brokkoli sind Vitamin-K-reich.
  • Wer Vitamin-K-Antagonisten wie Phenprocoumon oder Warfarin einnimmt, sollte seine Gerinnungswerte im Blick behalten.

Allgemeines

  • Alle Verbindungen der Vitamin-K-Gruppe haben ein Naphthochinon-Grundgerüst und sind dadurch Vitamin-K-wirksam.
  • für den Menschen wichtig:
    - Vitamin K1 (Phyllochinon) aus pflanzlichen Lebensmitteln
    - Vitamin K2 (Menachinone); wird im Darm von Bakterien wie Escherichia coli oder Bacteroides fragilis gebildet 
  • Ein ernährungsbedingter Mangel ist selten: Männer und Frauen erreichen die D-A-CH-Referenzwerte bereits mit etwa 50 Gramm Brokkoli.
  • Nicht wissenschaftlich bewiesen ist ein Schutz vor Osteoporose oder Gefäßerkrankungen.
  • Vorsicht bei der Einnahme von Gerinnungshemmern (Gefahr von Wechselwirkungen)
  • Neugeborene haben keinen Vitamin-K-Speicher. Sie erhalten i. d. R. prophylaktisch direkt nach der Geburt Vitamin K als Tropfen. 

Funktionen

  • Kofaktor bei der Synthese von Gerinnungsfaktoren und -inhibitoren (Blutgerinnung)
  • beteiligt an der Bildung von Proteinen des Blutplasmas, der Nieren und der Knochen
  • hemmt über das Vitamin-K-abhängige Enzym Osteokalzin (reguliert die Knochenmineralisation) den Knochenabbau
  • Kofaktor bei der Synthese von Sphingolipiden im Gehirn

 Mangelsymptome

  • verlangsamte Blutgerinnung (Zeichen: blaue Flecken, Nasenbluten, Zahnfleischbluten)
  • Hirnblutungen
  • Neigung zu Knochenbrüchen

D-A-CH-Referenzwerte

  • Schätzwerte für die angemessene Zufuhr
  • ab 15 Jahren unterschiedliche Werte für Männer und Frauen
  • ab 51 Jahren etwa zehn Prozent höherer Schätzwert (Ausgleich von im Alter häufiger auftretenden Verdauungsstörungen oder Polypharmazie)
  • 1- bis unter 15-Jährige: 15 – 50 µg/d
  • Männlich, 15- bis unter 51-Jährige: 70 µg/d
  • männlich, ab 51 Jahre: 80 µg/d
  • weiblich, 15- bis unter 51-Jährige, Schwangere, Stillende: 60 µg/d
  • weiblich, ab 51 Jahre: 65 µg/d

Lebensmittel

  • Brokkoli
  • Grünkohl
  • Rosenkohl
  • Spinat
  • Kräuter
  • Gojiibeeren
  • Weizenvollkornmehl, -kleie, -keime
  • Eier

Vitamin-K-Agonisten

  • Eine Vitamin-K-reiche Ernährung kann die Wirkung von Vitamin-K-Antagonisten (Phenprocoumon, Warfarin) verringern.
  • Empfehlungen für Patienten
    - täglich ähnliche Mengen Vitamin K über den Tag verteilt aufnehmen (Vermeiden von Schwankungen)
    - nicht zu hohe Mengen aufnehmen (Achtung: Gojibeeren, Nahrungsergänzungsmittel)
    - Gerinnungswerte regelmäßig kontrollieren lassen

Nahrungsergänzungsmittel

  • enthalten synthetisch oder bakteriell gewonnenes Vitamin K
  • keine verbindlich festgelegte Tageshöchstmengen
  • Nach derzeitigem Kenntnisstand ist oral aufgenommenes Vitamin K auch in höherer Dosierung für Gesunde unbedenklich.
  • Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt eine Höchstmenge für Nahrungsergänzungsmittel: 80 µg K1 oder 25 µg K2 je Tagesdosis.
  • zugelassene Health Claims:
    - Vitamin K trägt zu einer normalen Blutgerinnung bei.
    - Vitamin K trägt zur Erhaltung normaler Knochen bei.

OTC-Präparate (Beispiele)

  • Vitamin K Plus Kapseln
  • Vitamin K2 Menaquinon-7 Kapseln
  • Vitamin K2 Öl Dr. Jacobs‘s Tropfen
  • Vitamin K2 Vida Kapseln

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