PTA Gehalt: So viel verdienen PTA

Die Tarifsituation im Überblick

Was Beschäftigte in der Apotheke verdienen, regelt der Gehaltstarifvertrag. Hier gibt es drei verschiedene: den für den Kammerbezirk Nordrhein, den für den Kammerbezirk Sachsen und einen für alle übrigen Kammerbezirke im Bundesgebiet.

Für das Bundesgebiet gibt es seit dem 01. Juli 2024 einen neuen Tarifabschluss. Gegenüber dem vorherigen steigen die monatlichen Gehälter für alle Berufsgruppen in der jeweils ersten Berufsjahresgruppe um 150 Euro, anschließend um 100 Euro. Darüber hinaus wurde zum 01. Januar 2026 eine Gehaltserhöhung von 3,0 Prozent für alle Berufsgruppen vereinbart.

Arbeitszeiten, Urlaub und Kündigung regeln hingegen der Bundesrahmentarifvertrag beziehungsweise der jeweilige Rahmentarifvertrag Nordrhein und Sachsen.

Ab 01. August 2024 wird ein neuer Bundesrahmentarifvertrag für das Bundesgebiet gelten.

Gehaltstarifvertrag für PTA

Achtung: Anspruch auf den tariflichen Lohn haben PTA nur, wenn sie Mitglied in der Apothekengewerkschaft Adexa sind und ihr Arbeitgeber gleichzeitig im Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken.

_{*Dieser Gehaltstarifvertrag gilt seit 01.07.2024 im gesamten Bundesgebiet mit Ausnahme von Nordrhein und Sachsen.}

In der Praxis zahlen viele Apotheken häufig auch dann den Tariflohn, wenn die o. g. Voraussetzungen nicht erfüllt sind.

PTA im Praktikum verdienen im Bundesgebiet am meisten

Mit 850 Euro pro Monat verdienen PTA-Praktikantinnen und Praktikanten, die in einer Apotheke im Bundesgebiet ihr sechsmonatiges Pflichtpraktikum absolvieren, am meisten. Sie lösen den bisherigen Spitzenreiter Sachsen (817 Euro) ab. In Nordrhein werden 808 Euro gezahlt.

Gehaltstarifvertrag für PTA (Nordrhein)

_{Dieser Gehaltstarifvertrag gilt seit 01.01.2023 im Kammerbezirk Nordrhein; *seit 01.07.2022}

Im Tarifbereich Nordrhein sind die Tarifgehälter im Januar 2023 das letzte Mal gestiegen. In den ersten beiden Berufsjahren verdienen PTA dort seitdem 2.346 Euro brutto. 

Gehaltstarifvertrag für PTA (Sachsen)

_{Dieser Gehaltstarifvertrag gilt seit 01.01.2024 im Kammerbezirk Sachsen.}

Auch der Kammerbezirk Sachsen hat nach 25 Jahren Pause wieder einen Tarifvertrag. Wie in Nordrhein gilt auch in Sachsen statt des bundesweiten Tarifvertrags eine eigene Vereinbarung zwischen der Apothekengewerkschaft Adexa und dem Sächsischen Apothekerverband. 

Das verdienen PTA in Sachsen

Seit Januar 2024 werden im Kammerbezirk Sachsen für das erste und zweite Berufsjahr 2.441 Euro brutto gezahlt. Vom dritten bis fünften Berufsjahr gibt es 2.663 Euro und ab dem sechsten Berufsjahr 2.982 Euro. PTA-Praktikantinnen und -Praktikanten erhalten 817 Euro.

Arbeitszeiten, Urlaub, Kündigung

Der Bundesrahmentarifvertrag, der Rahmentarifvertrag Nordrhein und der Rahmentarifvertrag Sachsen regeln die arbeitsrechtlichen Bedingungen in der Apotheke. Sie enthalten zum Beispiel Bestimmungen zu Arbeitszeiten, Urlaub, Kündigung, Notdienstbereitschaft, Gehaltsfestsetzung, Vergütung von Mehr- oder Sonntagsarbeit.

Für Sachsen gibt es darüber hinaus noch einen Tarifvertrag, der sich auf die Fort- und Weiterbildung bezieht sowie einen, der sich der leistungsorientierten Bezahlung widmet. Beide sind im Dokument "Rahmentarifvertrag Sachsen" zu finden.

Tipps für die Gehaltsverhandlung

Natürlich kann das Gehalt auch individuell vereinbart werden. Dabei helfen diese Tipps:

• Überlegen Sie sich eine Untergrenze, nennen Sie im Gespräch allerdings eine etwas höhere Zahl.
• Dokumentieren Sie Fortbildungsaktivitäten mit Zertifikaten und Nachweisen über Praktika.
• Vermeiden Sie Konjunktive wie „wäre“, „hätte“ und Einschränkungen wie „eigentlich“.
• Behalten Sie die Gesprächsführung in der Hand, indem Sie aktiv zuhören und gut überlegte Fragen stellen.
• Bereiten Sie das Gespräch mit der Apothekenleitung gut vor.

Mehr Informationen finden Sie im Artikel Tipps für die Gehaltsverhandlung.

Fort- und Weiterbilden: Was ist möglich?

Für PTA gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung. Sie halten das Wissen aktuell, qualifizieren für neue Aufgaben und können sich positiv auf das Gehalt auswirken. Unter bestimmten Voraussetzungen können PTA sogar ohne Abitur studieren. 

Und es gibt Weiterbildungsstipendien für junge PTA sowie Ausstiegsstipendien für Berufserfahrene.