In einer von Dr. Kade initiierten Umfrage unter Apothekerin und PTA (n=303), steht die Beratung zu Sodbrennen (51 %), saurem Aufstoßen (50 %) und Reflux (40 %) in deutschen Apotheken mehrmals pro Woche auf der Agenda. Knapp zwei Drittel der Kunden kommen dabei häufig ohne Präparatewunsch in der Apotheke. Laut den Umfrageergebnissen liegen in der Empfehlung durch das pharmazeutische Personal Antazida weit vorn (83 %), gefolgt von Alginaten (39 %) sowie Protonenpumpeninhibitoren (PPI, 6 %). Die aktuelle Leitlinie zur Behandlung von Refluxbeschwerden und GERD sieht die Symptomkontrolle bei Refluxbeschwerden als ein wichtiges Therapieziel an, denn „unzureichendes symptomatisches Ansprechen ist mit einer reduzierten Lebensqualität in physischer und psychischer Hinsicht assoziiert“. Eine Option zur Reduktion akuter Refluxsymptome sind Schichtgitter-Antazida wie Aluminium-Magnesium-hydroxidsulfathydrat (Magaldrat, z. B. Riopan® Magen Gel). Diese werden von 59 Prozent der Umfrageteilnehmer „klassischen Antazida“ (Carbonaten) vorgezogen. Schichtgitter-Antazida bilden eine Schutzschicht auf der Magenschleimhaut bildet, regen die die Schleimproduktion an und binden sekundäre Aggressoren wie Gallensäuren. „Anders als PPI müssen Schichtgitter-Antazida nicht vorsorglich eingenommen werden, sondern helfen im Akutfall. Herkömmliche Antazida wie Carbonate werden schnell vollständig um-gesetzt. Das kann zu einer Alkalisierung des Magensaftes führen. Carbonate reagieren mit Magensäure zu CO2, was zu Aufstoßen und Blähungen führen kann“, so der an der Leitlinie beteiligte Gastroenterologe, Prof. Dr. Ahmed Madisch, Centrum Gastroenterologie Bethanien, Frankfurt am Main.
Quelle: Online-PK „Sodbrennen: Experten-Update zur therapeutischen Rolle von PPI und Antazida“, Dr. Kade, Mai 2024